Poolbau 2022/23

In diesem Artikel möchten wir die Entstehung unseres Pools dokumentieren.
Los geht es mit der Entscheidung einen Pool zu bauen, über die Planung bis zu den eigentlichen Bauarbeiten.
Poolbau in Zahlen – oder auch, was schon alles bewegt wurde.
Hier die Zahlen bis zum 06. Oktober 2023
72 cbm
Erdaushub
505 kg
Stahl
15 cbm
Beton
500
Schalsteine
196
KS-Steine
Die Zahlen beinhalten das Material für das Gesamtprojekt. Neben dem eigentlichen Pool umfasst dies auch das Pumpehaus (inkl. Pumpenkeller) und die Gestaltung des Poolumfeldes.
Projektstatus

Die Entscheidung

Wir bauen einen Pool – jetzt endlich.
Die Entscheidung, einen festen Pool zu bauen, haben wir eigentlich schon kurz nach der Aufstellung unseres Intex Framepools im Jahr 2019 getroffen. Die Frage war nur wann. Nach der Auswinterung im Frühjahr 2022 haben sich am Intex Pool dann aber erste größere Schäden, in Form von Rost am Gestell, gezeigt, sodass die Entscheidung leichtfiel. Die doch deutlich gestiegenen Anschaffungskosten für einen weiteren Framepool, welcher dann ja auch nur eine begrenzte Lebensdauer hätte, haben das Vorhaben zusätzlich untermauert.
Das wir den Pool nutzen werden haben die letzten drei Jahre und rückblickend auch die Saison ´22 gezeigt. Trotz fehlender aktiver Beheizung und Wassertemperaturen von 22 °C (im Mittel), gab es kaum sonnige Tage wo nicht gebadet wurde.
Weitere Punkte, welche man in die Entscheidung zum eigenen Pool mit einbeziehen sollte, sind natürlich die generelle Machbarkeit. Hat man genug Platz im Garten, beziehungsweise bleibt vom Garten noch genug Platz übrig? Auch die finanziellen Aspekte sollte man berücksichtigen, neben den Kosten für den Bau sind natürlich, wie bei jedem Pool, auch die laufenden Kosten nicht zu vernachlässigen.
Die Entscheidung

Planung

Ganz klassisch, im Sinne des Projektmanagement, begann unsere Planung mit einer umfangreichen Recherche. Neben verschiedenen technischen Fragen galt es auch baurechtliche sowie ästhetische Punkte aufzugreifen. Als hilfreicher Wissensspeicher erwies sich hier mehrfach das Poolpowershop-Forum, einschlägige Fachliteratur, Publikationen vom bsw sowie die Veröffentlichungen von Poolbauern und Beratern. Ergebnis der Recherche waren unzählige gespeicherte Fotos, Links zu interessanten Artikeln und entsprechende Notizen.
Aus den gesammelten Informationen entstanden dann über die heißen Sommermonate konkrete Pläne – stilecht wurde natürlich meist mit Badehose auf der Sonnenliege geplant.
Planung

Der Plan

Eigentlich steht die Überschrift nur als Synonym für gefühlt 1000 Pläne. Denn kaum denkt man, man hat sich für eine entsprechende Ausführung entschieden, kommen neue Ideen oder Fakten ins Spiel und es wird wieder umgeplant.
Geplant haben wir einen Pool und zwar in der Größe 4 x 8 m und circa 145 cm Wasserstand. An der Größe wird sich auch nichts mehr ändern, da wir im Moment ein wunderschönes Loch im Garten haben, worin eine 4,5 x 8,5 m messende Bodenplatte aus Beton liegt. Auch die Höhe der Seitenwände und damit der spätere Wasserstand ist fix, andernfalls würden sich im Garten unschöne Stufen zu Terrasse und Gartenhaus ergeben.
250 Betonschalsteine, zum Errichten der Seitenwände, stehen auch schon bereit. Mehr war im Dezember nicht mehr lieferbar, sodass wir den Rest mit der ersten Ladung Zement anliefern lassen. In Summe werden 400 Steine benötigt. Welche mit Beton und Stahlbewehrung verfüllt werden.

CAD Rendering

Skimmer-Seite

Draufsicht

ELD-Seite

Wie in den CAD Ansichten zu erkennen, verzichten wir auf eine Poolleiter und integrieren eine Treppe mit Sitzbank. Die Tritt und Sitzflächen möchten wir farblich grau absetzen, der Rest vom Pool wird mit einer sandfarbenen Folie ausgekleidet.

Technik

Im Pool sollen 7 Einlaufdüsen, zwei Skimmer und ein Bodenablauf verbaut werden. Die 8. ELD zwischen den Skimmern, fungiert als Messwasserentnahmestelle und bietet Platz für einen Temperaturfühler. Eine ELD findet Platz in der Treppe, diese ist separat angeschlossen. Alle weiteren Einlaufdüsen sind in drei Gruppen zusammen gefasst, welche getrennt zum Pumpenbunker geführt werden. Im normalen Filterbetrieb soll mit einer „Kombiwalze“ gearbeitet werden. Hierbei sind die unteren Düsen gegenüber vom Skimmer nicht aktiv.
Bei den Skimmern haben wir uns für einen High-Level-Skimmer von BWT entschieden. Entgegen dem Motto der 1000 Pläne, wird sich hier auch nichts mehr ändern, da die Skimmer die erste Anschaffung für den neuen Pool waren. Gab im September 2022 hier einfach ein unschlagbar gutes Angebot. Aber auch ohne das Angebot, wäre es auf jeden Fall ein High-Level-Skimmer geworden. Der hohe Wasserstand und damit die kleine Kante zum Beckenrandstein, gefällt mir einfach.

Überblick

  • Becken, gemauert aus 24er Betonschalsteinen, 4 x 8 x 1,5 m
  • Folienauskleidung mit ELBE SBG150 Supra Schwimmbadfolie in der Farbe Sand und auf den Trittflächen mit Silkaplan WP 3150-16RE in schiefergrau
  • Zwei BWT High-Level Skimmer in der Farbe Sand
  • 7 Astral Pool Multiflow Einlaufdüsen in der Farbe Sand
  • BWT Bodenablauf in der Farbe Sand
  • Verrohrung saugseitig in 63 mm und druckseitig in 50 mm
Der Plan

Rohbau

Der Rohbau ist Abstand der aufwändigste Abschnitt beim Poolbau.

Bodenplatte

Die 4,5 x 8,5 m große Bodenplatte ist 18 cm stark und doppelt mit Q188 bewehrt. Der vertikale Bewerungsanschluss für die Seitenwände ist direkt mit eingegossen.

Vorbereitete Schalung

Bewehrung Bodenplatte

Betonpumpe

Beton einpumpen

Nivellieren

Frische Bodenplatte

Winterschäden und Schalsteine

Über den Winter ist etwas Erde/Lehm abgebrochen und in die Baugrube gestürzt. Wobei „etwas“ dann doch 40 Schubkarren waren. Die Seiten der Grube vor dem Winter mit Folie abzudecken, wäre sicherlich einfacher gewesen. Aber naßen und klebrigen Lehm zu schaufeln ist genau das Richtige, um nach dem Winter wieder warm zu werden.
Die ersten 250 Schalsteine haben wir über eine Rutsche in die Grube verbracht. Meine zwei netten Nachbarn haben die Steine mit der Schubkarre angefahren und ich hab sie in der Grube aufgestapelt. 5,5 t sind so an einem Samstagnachmittag durch meine Hände (Arme, Beine, Körper, sowie Stellen von denen ich gar nicht wusste das ich sie habe…) gegangen.

Baugrube wieder hergestellt

Mario an der Steinerutsche

Schalsteine stapeln

Kimmschicht

Die Kimmschicht, also die erste Reihe Steine auf der Bodenplatte, habe ich in Mörtel gesetzt. So ist eine exakte Ausrichtung der Steine möglich. Los ging es mit den Ecken, welche per Laser eingemessen wurden. Über die Ecksteine konnte dann eine Schnurr gespannt werden um die „inneren“ Steine daran auszurichten.
Um mit der Vertikalbewehrung, welche ja in der Bodenplatte eingegossen ist, nicht durcheinander zu kommen, habe ich im Vorfeld einen Setzplan angefertigt. Im CAD lassen sich die Schalsteine doch leichter hin und her schieben, wie in der Praxis. Entstanden ist so ein Plan für die Kimmschicht, welcher auch für alle weiteren ungeraden Schichten passt und einer für die geraden Schichten.

Bewehrung und zweite Schicht

Nachdem die Kimmschicht gesetzt war konnte die Vertikalbewehrung verlängert werden. Hier haben ich 70 cm lange Eisen angeschweißt. Auch wurde eine Horizontalbewehrung in die erste Steinreihe eingelegt. Da ich sowieso einmal beim Schweißen war, haben ich diese direkt mit verschweißt.

Biegemaschiene mit Spanngurt fixiert

60 Eisen anschweißen…

Einfacher E-Hand Inverter und eine Grip-Zange – mehr braucht es nicht

Einbauteile und dritte Schicht

Nachdem die Kimmschicht gesetzt war konnte die Vertikalbewehrung verlängert werden. Hier haben ich 70 cm lange Eisen angeschweißt. Auch wurde eine Horizontalbewehrung in die erste Steinreihe eingelegt. Da ich sowieso einmal beim Schweißen war, haben ich diese direkt mit verschweißt.

Montage der Wanddurchführungen

Von Oben

Eingeschalte Wanddurchführung

Um die Mauerdurchführungen von Astral Pool einfach ausrichten zu können habe ich einen Schalungsadapter konstruiert und gedruckt, mit diesem ließen sich die Mauerdurchführungen schnell und exakt fixieren. Mehr dazu im eigenen Artikel.

Verfüllen der Schalsteine

Den Beton für die Wände mischen wir vor Ort in der Mischmaschine und bringen ihn per Schubkarre in die Schalsteine. Vor dieser Arbeit hatte ich etwas Angst, da ich den Aufwand nur schwer abschätzen konnte. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir das alles viel zu kompliziert vorgestellt habe. An zwei Tagen haben wir etwas über 2 cbm Beton gemischt und eingebracht und das mit minimaler Man- und Womenpower 😉
Angefangen habe ich allein am Freitagnachmittag, Mischen, Fahren, Einfüllen, Verdichten, und wieder von vorne). Nach ein paar Mischmaschinen kam meine bessere Hälfte zur Hilfe und kurz darauf auch unser netter Nachbar. Zu Dritt lief das dann wie am Schnürchen. Ein Mann an der Mischmaschine, eine Frau an der Schubkarre und ich mit Rüttelflasche in der Grube. Nach einer langen und einer kurzen Wand haben wir dann Feierabend gemacht. Verfüllt haben wir die Wände über eine Schaltafel, auf welche von außerhalb der Grube der Beton abgekippt werden konnte.
Am Samstag ging es dann um 9 Uhr weiter. Da wir die hintere Wand allerdings nur über eine Rampe per Schubkarre erreichen konnten, wurde die Besetzung nochmal angepasst. Ein Freund übernahm die Schubkarre und Katrin unterstützt mich mit Kelle und Schaufel beim Einfüllen. Kurz vor 11 Uhr waren dann alle 4 Wände mit Beton gefüllt und es ging ans Reinigen der Arbeitsgeräte. So kam es dann auch, dass es das Feierabendbier schon vor dem Mittag gab.
Die nächsten drei Reihen werden wir an einem Tag verfüllen. So spart man sich auch einmal das Reinigen der Geräte, sowie die Vorbereitung.
Auch wenn für die kompletten Wände inklusive der Treppe über 6 cbm Beton und damit gut eine Ladung eines Fahrmischers benötigt werden, habe ich mich dagegen entschieden. Denn um den Beton in die Schalsteine zu bekommen, bräuchten wir eine große Pumpe (die kleine 24 m Pumpe, war schon bei der Bodenplatte Grenzwertig bzg. der Ausladung), welche natürlich entsprechend teuer ist.

Setzen der nächsten Schichten

Nach dem Verfüllen der ersten drei Schichten haben wir angefangen eine Bitumenbeschichtung aufzutragen, dies ging jetzt jetzt noch von Innen und niemand musste außen in der engen Baugrube im Schlamm arbeiten. Gleiches trifft auf die Verrohrung der unteren Einlaufdüsen zu. Weiter ging es dann mit dem Verlängern der vertikalen Bewehrung. Hier habe ich die Eisen wieder angeschweißt. Das Setzen der weiteren Steine ist durch die langen Eisen nun allerdings kein Zucker schlecken mehr. Dem zu Gut kommt jedoch die Routine, sodass es Letzen Endes doch recht zügig voran ging. Aussparungen in den Steinen für die beiden geplanten Unterwasserscheinwerfer, die oberen Einlaufdüsen gegenüber der Skimmer und die Messwasserentnahmestelle habe ich vor dem Setzen vorbereitet.

Verlängern der Bewehrung

Setzen der 5ten Reihe

Meine Lieblingswerkzeuge

Verfüllen Teil 2

Das Befüllen der nun 1,5 m hohen Mauer, welche an zwei Seiten auch deutlich über dem Geländeniveau lag, war nicht ganz so leicht wie bei den ersten drei Reihen. Auch der zusätzliche Arbeitsschritt, den Beton am Beckenkopf sauber abzuziehen, darf man bei der Zeitplanung nicht unterschätzen. Unterm Strich waren wir nicht zu flink, wie beim ersten Einsatz.
Angefangen haben wir 8 Uhr mit einem fünfköpfigen Team. Helmut hat unermüdlich die Mischmaschine gefüttert, verbraucht haben wir knapp eine Tonne Zement und vier Tonnen Kies. Torsten hat den Transport übernommen und den angemischten Beton, per Schubkarre, von der Mischmaschine zum Pool gefahren. Janko war für das Umsetzen der Auffahrrampen sowie für das Entladen/Verteilen zuständig. Ich habe beim Verteilen unterstützt, den Beton eingerüttelt und abgezogen. Katrin hat die Kaffee- und Essensversorgung übernommen. Fertig waren wir halb 4.

Befüllen per Schubkarre

… und die Details per Eimer

Vorbereitung der Rampe

Rohbau

Fertigstellung des Beckenkörpers

Abzüglich der Winterpause, vom 15. November 2022 bis 20. Februar 2023, sind nun 100 Tage vergangen, seit dem der Bagger in den Garten gefahren ist und die Baugrube ausgehoben wurde.
Mit Unterstützung von Freunden und Verwandten wurde in diesen 100 Tagen einiges bewegt. Die Fertigstellung des Beckenkörpers, am 13. Mai 2023, stellt für mich einen wichtigen Meilenstein dar. Dies will ich zum Anlass nehmen um mich nochmal bei allen bisherigen Helfern und Unterstützern zu bedanken.
Meilenstein – Beckenkörper

Montage der Skimmer

Die beiden BWT High Level Skimmer wurden nach der Fertigstellung des Beckenkörpers eingebaut. Zum einen wollte ich hier einen faserverstärkten Beton nutzen und ich hatte Angst, dass wir die Skimmer beim Verfüllen der Wände beschädigen.
Um die Skimmer exakt ausrichten zu können habe ich sie auf eine ausreichend große Platte geschraubt und diese dann mit Zwingen an der Poolwand ausgerichtet und fixiert. Im unterem Bereich sind zudem noch Dübel gesetzt. An der zum Becken abgewandten Seite ist die Aussparung in der Mauer mit einer geteilten Schalung verschlossen, welche ebenfalls mit den Zwingen fixiert wird. Ausgegossen wurde mit einem Glasfaserverstärkten Beton mit maximaler Korngröße von 8 mm. Über den Skimmern sitzt die mitgelieferte Edelstahl-Bewehrung, eingebettet Polymerzement.

Treppe

Um die etwas komplexere Form der Treppe vom CAD Modell in die Praxis zu überführen war zuerst einmal eine Zeichnung erforderlich. Anhand dieser konnte dann mit Zollstock und Baustellenwinkel der Grundriss in den Pool übertragen werden.

CAD Ansicht der Treppe

Baustellenzeichnung der Treppe

Zuschnitt der ersten Schicht

Aufmauern der Stufen

Einlegen der Bewehrung

Betonierte Treppe

Anschluss der Treppen-ELD

Betonieren der oberen Stufe

Fertige Treppe

Der eigentliche Bau der Treppe ist kein großer Akt. Durch die kurzen Mauerlängen und die vielen Ecken muss nur sehr viel gemessen und geschnitten werden, dies hat gefühlt den Großteil der Arbeit ausgemacht.
Bei der Stufenhöhe habe ich mich auf 25 cm festgelegt. Zum einen entspricht dies natürlich genau einer Steinhöhe aber man erreicht auch bei annehmbarer Stufentiefe eine nicht übermäßige Ausladung. Damit der Eintritt vom Beckenrand auch eine Höhe von 25 cm hat, wurde die Stärke der Randsteine (4 cm) zur unteren Stufe aufgerechnet.

Pumpenhaus

Eigentlich ein eigenes Projekt, was nun paralell zum eigentlichen Poolbau läuft. Denn spätestens wenn wasser im Pool ist, muss ja auch die Filteranlage laufen und irgendwo ihren Platz finden.
  • Kimmschicht

    Vorlegen der ersten Schicht 6DF KS-Steine für das Pumpenhaus.
  • Gemauert wird von Innen ohne Gerüst außen

    Provisorischer Boden, später soll im unterem Bereich die Filteranlage Platz finden.
  • Aufmauern

    Wie schon die Schalsteinmauer (Fundament), werden auch die KS-Wände fest mit dem Bestand verbunden.
  • Ringanker

    Türsturz und Ringanker bilden ein Bauteil und sind 4-fach vertikal bewehrt.
  • Schalung Ringanker

    Mit in den Ringanker eingegossen sind drei Gewindestangen zum Fixieren der Fußpfette.
  • Ausgeschalter Ringanker

  • Fußpfette

    Als erstes Bauteil der Dachverlängerung wurde die Fußpfette montiert.
  • Sparren

    Oben sind die Sparren per einfacher Blattverbindung an die alten, eingekürzten Sparren angeschlossen.
  • Lattung

    Auf den Sparren liegt Profilholz, eine Konterlattung und die Dachlatten.
  • Eingedeckt

    Die Ortgangziegel sind leider noch nicht da, aber der Rest kann sich sehen lassen.
Das 2 x 2,5 m messende Pumpenhaus mauere ich aus KS-Steinen. Für Kalksandstein (KS) spricht hier in meinen Augen die guten schalldämmenden Eigenschaften, sodass man keine Betriebsgeräusche der Technik hört. Durch das hohe Eigengewicht wird ein KS Mauerwerk zudem auch ohne große Auflast (welche ich hier nicht habe) sehr stabil.
Später wird im Pumpenhaus ein Boden aus Gitterrost eingezogen, darunter (auch unterhalb des Wasserspiegels) findet die Filteranlage Platz. Oberhalb soll die Elektrik installiert und Poolzubehör gelagert werden.
Pumpenhaus

Vorbereitung Folienauskleidung

Trotz großer Sorgfalt beim setzen der Schalsteine bleibt es nicht aus, dass zwischen den Steinen hier und da mal ein kleiner Versatz entsteht. Damit sich dies später nicht durch die Folie drückt wurden die Wände entsprechend nachbearbeitet. Größere Stufen habe ich mit dem Tellerschleifer bearbeitet und kleinere Macken mit etwas Betonspachtel ausgeglichen. Das Ergebnis ist eine glatte makellose Wand – blind lassen sich keine Fugen ertasten.
Selbiges trifft auf die Treppe zu, hier habe ich zusätzlich die gegossenen Flächen vollflächig gespachtelt.
Weiter geht es mit dem Boden. Hier nutze ich keine Ausgleichmasse, sondern ebenfalls einen Betonspachtel. Nach Recherchen und Unterhaltungen reduziert sich, durch den Einsatz eines rein mineralischen (nicht kunststoffmodifizierten) Materials das Risiko der Schimmel- und Pilzbildung unter der Folie. Zudem habe ich auch keine Erfordernis, den Boden zu nivellieren – gerade ist die Bodenplatte, nur eben etwas „rau“.

Vlies verlegen

Freitag 7:30 Uhr – heute soll nun endlich der große Tag sein. Los ging es für mich erstmal alleine, die letzten gespachteltetn Stellen am Boden waren noch zu schleifen. Weiter ging es mit einer umfangreichen Reinigung, selbst nach mehrfachen Duchgängen mit dem Stabusauger kam immer wieder Staub zum vorschein. Vor der Mittagspause konnte ich dann noch die Wände desinifizieren.
Nach dem Mittag kamen dann die ersten Helfer. Teile weise zu 8 und mit mehr oder weniger gar keinen Plan haben wir dann die Seitenwände mit Vlies verkleidet. Gegen Ende hin hat sich das Vorgehen dann auch gut eingespielt. Zum Kleben hatte ich einen speziellen Vlieskleber und Sprühkleber von Würth. Den Biocol Vlieskleber haben wir großflächig mit der Walze aufgetragen. Die Anfangsklebekraft war allerdings nicht ausreichend um das Vlies sicher in position zu halten. Eine Bahn vom Sprühkleber am Beckenkopf brachte hier Abhilfe – aufsprühen, andrücken, fest! Vom Würth Kraftsprühkleber Plus haben wir insgesamt 6 400 ml Dosen benötigt. Das Vlies für die Treppe, in den Ecken und um die Düsen haben wir hiermit auch befestigt. Vom Biocol Vlieskleber hat eine 5 kg Dose gereicht.

Folie verlegen

Das Verlegen und Verschweißen der Folie ist weniger eine körperlich schwere Arbeit, auch wenn das Gewicht der Rollen nicht zu unterschätzen ist. Für mich war es dennoch eine der schwersten Arbeiten des gesamten Projektes. Dies lag sicherlich auch an der Angst Fehler zu machen, sodass der Pool am Ende nicht dicht ist und der damit verbundenen dauerhaften Anspannung. Drei Tage höchste Konzentration und arbeiten bei Temperaturen um die 30 °C sind nicht ohne.
Los ging es am Freitagabend, direkt nachdem das Vlies fertig verlegt war. Nachdem die 1,65 m breite Rolle in den Pool gehoben war, konnte die erste Längsseite sowie die anschließende kurze Seite geheftet werden. Samstagmorgen ging es weiter mit den Wänden und den Fertigschweißen an den Verbundblechen. Auch die ersten Setzstufen konnten verkleidet werden. Glücklicherweise gab es am Samstag zwei regenbedingte Pausen. Mit Pavillon und Planen ließ sich die Baustelle allerdings trocken halten. Der Sonntag stand im Zeichen der Treppe, zumindest bis zum Nachmittag. Anschließend haben wir noch die erste Hälfte vom Boden mit Vlies belegt und die Folie verschweißt. Am Montagvormittag konnte der zweite Teile vom Boden fertig gestellt werden. Den Nachmittag habe ich genutzt um alle Nähte nochmal genau zu überprüfen und die Nahtversiegelung aufzubringen. Gegen Abend hieß es dann Wasser marsch. Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ob man ordentlich gearbeitet hat, es ist auf jeden Fall ein erleichternder Moment.
Folienauskleidung

So sieht es aktuell aus

Wasser eingelassen, Filteranlage läuft und gebadet wurde auch schon.
… Artikel wird fortgesetzt.
Aktueller Stand

Kommentare (2)

  • Hallo Elias,

    erstmal Gratulation zu diesem Wahnsinnsprojekt, ich zieh meinen Hut vor dieser detailreichen Planung und Umsetzung.
    Ich begleite dieses „Tagebuch“ nun seit Beginn und es stellen sich mir aktuell zwei fragen.
    Hauptfrage ist natürlich: In welchem finanziellen Rahmen bewegst du dich für dieses Projekt? Hier ist definitiv ja auch ausschlaggebend, dass viel in Eigenregie durchgeführt wird.
    Als zweites würde mich interessieren auf welche unerwarteten Hindernissen du gestoßen bist während der Bauzeit, Hindernisse die in der, vorhergegangenen Planung, nicht berücksichtig worden sind bzw. konnten.

    Würd mich über eine kurze, knappe Rückmeldung freuen!

    Gruß
    Dennis

    • Hallo Dennis,
      vielen Dank für dein Feedback und sorry für die späte Rückmeldung – wir waren erstmal ein paar Tage im Urlaub.

      Deine Frage nach dem Budget kann ich absolut nachvollziehen, wäre auch meine erste Frage. Ich habe auch schon viel überlegt wie ich die Projektkosten verständlich und in Übereinstimmung mit den Lieferantenbedingungen veröffentlichen kann. Den leider ist es so, dass ich nur einen sehr kleinen Teil der Materialien regulär im B2C Bereich gekauft habe. Individuell verhandelte Preise oder B2B Rabatte kann und darf ich nicht ohne weiteres veröffentlichen.

      Im Moment pflege ich alle Ausgabe für das Projekt (inkl. Pumpenhaus und Terrasse) in einer Excel Arbeitsmappe, welche entsprechende Gruppierungen zulässt. Daraus hier mal ein Diagramm (Stand Juli 2023)

      Ich werde versuchen, den Punkt der Kosten mit hier im Artikel einzubauen.

      Unerwartete Hindernisse bzw. Probleme, welche im Artikel nicht genannt wurden, gab es eigentlich keine. Wetter, Verfügbarkeit/Lieferzeiten und Zeitmanagement sehe ich jetzt mal nicht als Hindernis an, das hier nicht immer alles glatt läuft ist erwartbar.

      Beste Grüße Elias

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