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Drckhros Plattformpedal Review

Wie gut kann ein

Low Budget Pedal

sein?

Drckhros Plattformpedal

Ich bin seit ein paar Jahren aktiv als Produkttester für Amazon. Meist beschränke ich mich bei der Auswahl auf Produkte, wo man (als Hersteller) eigentlich nicht viel falsch machen kann. Die zum Testen verfügbaren technisch anspruchsvollen Produkte machen schnell schon beim lesen der Artikelbeschreibung einen nicht überzeugenden Eindruck, sodass ich davon eher Abstand halte.
Mit dem hier im Artikel vorgestellten Fahrrad Pedal betrete ich also Neuland. Auch wenn meine Pedale, welche ich in den letzten Jahren gefahren bin zum Teil das 10-fache kosten, konnte ich nicht wiederstehen.

Amazon Vine Produkttester
Elias Rümmler

Erster Eindruck

Die Verpackung wirkt etwas nüchtern, was dem Preis allerdings angemessen ist. Ihren Zweck erfüllt sie, beide Pedale sind sicher in ihr Positioniert und können nicht aufeinander „kratzen“. Des Weiteren befindet sich noch ein einfacher Innensechskantschlüssel in der Box. Für die Montage der Pedale ist dieser jedoch sehr kurz geraten.
Nun soll es hier ja aber nicht um die Verpackung oder mitgeliefertes Werkzeug gehen, sondern um die Plattformpedale! Diese überzeugen direkte beim Auspacken mit einer hochwertigen Haptik. Der aus Kunststoff gefertigte Pedalkörper weist keine Grate oder andere Produktionsfehler auf. Die Achse lässt sich leichtgängig drehen, alle Pins sitzen fest und die rote Kappe am Ende der Achse setzt einen kleinen optischen Akzent. Ebenfalls positiv zu bewerten sind die angebrachten Schutzkappen auf den Achsgewinden.

Lieferumfang

Technische Daten

Mit einer Nettogröße der Plattform von 106 x 101 mm entspricht das Pedal dem Durchschnitt. Die genannte Breite von 106 mm kann in der Praxis nicht effektiv genutzt werden, meiner Meinung nach wird zwischen Kurbel und Schuhsole ein größeres Gap benötigt. Einige Hersteller berücksichtigen dies bei der Angebe der Plattformbreite. Dies sollte bei einem Vergleich also beachtet werden.
Ich fahre eine vergleichbare Pedalgröße und habe die Schuhgröße 45. Das Vergleichsfoto zeigt das Drckhros Pedal und ein Raceface Atlas Pedal, welches mein favorisiertes Pedal ist. Größenmäßig gibt es hier kaum Unterschiede.
Auch vom Gewicht her muss sich das aus Kunststoff gefertigte Pedal nicht verstecken, 143 g bringt es montagefertig auf die Waage. Leichtere Pedale gibt es sicherlich aber in dieser Größe und vor allem Preisklasse sind mir keine bekannt.

Die inneren Werte

Essenziell bei einem Pedal ist die Lagerung. Daher wollte ich mir diese zuerst einmal genauer ansehen. Der Hersteller setzt hier auf eine Kombination aus Kugellager und einem Gleitlager, was nicht Marktunüblich ist.
An der Außenseite befindet ich ein Kugellager der Baugröße 686 (6 x 13 x 5 mm). Dieses wird im Pedalkörper durch die rot eloxierte Abdeckkappe axial fixiert. Achsseitig liegt das Lager innen fest an und wird außen durch eine Mutter, mit laufrichtungsgebundenem Gewinde, gespannt. Durch das Rechts- bzw. Linksgewinde wird die Gefahr des unbeabsichtigten Losdrehens der Mutter auf ein Minimum reduziert. Die Mutter wird gegen einen Absatz auf der Achse gezogen, sodass keine axialen Kräfte auf den Lagerinnenring wirken. Minimales axiales Spiel hat das Lager auf der Achse, dies lässt sich ohne Weiteres auch nicht einstellen. Die Konstruktion bietet den, in meinen Augen, Vorteil, dass der Pedalkörper in beide axialen Richtungen auf der Achse fixiert ist. Somit muss die Lagerung an der Kurbelseite keine axialen Kräfte aufnehmen. Hier kommt eine metallische Gleitlagerbuchse zum Einsatz, welche fest in den Kunststoffpedalkörper eingepresst ist. Bei beiden Pedalen war die für diese Lagerung (Metall auf Metall) erforderliche Schmierung, in vorm von Fett, ausreichend vorhanden. Gedichtet wird das Lager durch eine Gummimanschette, welche auf die Pedalachse aufgeschoben wird. Wie effektiv hier das Eindringen von Schmutz verhindert werden kann, muss sich in der Praxis zeigen.
Als Pins kommen M3 Schrauben zum Einsatz. Diese werden durch entsprechende Sechskantmuttern am Pedalkörper verschraubt. Sowohl die Schrauben (Pins) als auch die Muttern sind aus Edelstahl, somit sollte es hier keine Probleme mit Rost geben. Kritisch sehe ich allerdings die Führung der Muttern im Pedalkörper, die Muttern liegen in sechseckigen Taschen. Da der Kunststoff allerdings etwas elastisch ist, besteht die Gefahr, dass die Muttern durchdrehen. Gerade wenn das Gewinde der Pins (Schrauben) verschließen ist, wird das Drehmoment auf den Muttern deutlich höher sein. Aber auch hier wird die Praxis Klarheit schaffen, dieser Artikel wird dann entsprechend ergänzt.
  • Langlebig und stabil - Die Mountainbike-Pedale bestehen aus Nylon-Verbundmaterial und einer Legierungsmaterial, die stoßfest, abrieb- und korrosionsbeständig ist.
  • Super Grip - Jede Seite des Pedals mit 5 austauschbaren Anti-Rutsch-Nägeln, die Ihre Füße auf dem Pedal halten können, und Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihre Füße vom Pedal rutschen, selbst auf schlammigen, rauen Straßen oder auf glattem Untergrund Sohlen.
  • Pedalverbreiterung & Anti-Rutsch - Wir haben die Pedalfläche vergrößert und ein hohles, leichtes Design gewählt, erhöhen Sie die Kraftaufnahmefläche des Fußes. Und jede Seite ist mitAnti-Rutsch-Pins ausgestattet, die den Grip und die Stabilität erheblich verbessern, die Fußsohle besser an das MTB Pedale mit reflektor anpassen, ein Verrutschen verhindern und das Fahren erleichtern.
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Ab in den Wald

Genug der Theorie – jetzt geht’s in den Wald. Das das Pedal am Bike ein sicherheitsrelevantes Bauteil darstellt sollte klar sein. Auch wenn ich persönlich noch keine Erfahrungen mit gebrochenen Achsen oder verlorenen Pedalkörpern gemacht habe, möchte ich dies auch nicht erleben, schon gar nicht in kritischen Situationen. Um die Belastung des günstigen Pedals erstmal in Grenzen zu halten, muss ein leichter Testfahrer herhalten. Also wird das Drckhros Pedal seine ersten Kilometer am eBike meiner Frau sehen. Unabhängig vom Fahrergewicht sind beim eBike die auf das Pedal wirkende Kräfte ja in der Regel schon geringer, zumindest bei Uphill Passagen.

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Pimp my Harrier

Pimp my Harrier

Nach 1200 km im letzten Jahr ist mir beim Service erhöhtes Spiel an beiden Pedalen aufgefallen. Kommt jetzt die Quittung für das einzigste Teil, bei welchen ich nicht auf alt eingesessene Hersteller gesetzt habe? Das Harrier Altitude Ti V2 Pedal aus dem Hause VP Components war im Frühjahr 2016 noch recht unbekannt, zumindest gab es kaum Information darüber. Dennoch lockte der Preis, ein Pedalsatz weit unter 300g für 120 Euro, war es mir Wert.

Zum Zerlegen der Pedale genügt ein 8 mm Gabelschlüssel, ein 8 mm Durchschlag und ein Hammer. Der Durchschlag sollte ausreichend lang oder schmal sein, ansonsten kann es zu Beschädigungen am inneren Hauptlager, eine klassische Gleitlagerbuchse aus Bronze, kommen.

Verschleiß am äußeren Gleitlager

Das Korpus Delicti war schnell gefunden. Die äußeren Kunststoff-Gleitlager sind eingelaufen. Eine Demontage der Pedale zeigt, neben dem Abrieb besagter Gleitlager, sonst keine weiteren Auffälligkeiten, insbesondere die Titanachse sieht aus wie frisch aus der Maschine.
Der Hersteller VP Components bietet zwar auch einen Wartungssatz für die Harrier Pedale an, doch brauche ich nur die äußeren Gleitlager und würde hier auch gerne ein anderes Material probieren. Vom Gefühl her beschleicht mich nämlich die Meinung, dass die Gleitlager aus einem Kunststoff sind, welcher nicht unbedingt den Anforderungen eines Lagers gerecht wird.
Also schnell bei Igus vorbei geschaut und ein passendes Pandon rausgesucht. Die Serie iglidur® W300 Bundbuchse Form F bietet einen entsprechenden Typen WFM-0608-10, welcher bis auf den Bunddurchmesser mit dem Originallager-Abmessungen übereinstimmt.

Bestellt und Geliefertfast ein Atemzug

Schon durch den Beutel sieht es sofort anders aus. Ausgepackt und angefasst, macht es dann auch einen deutlich anderen Eindruck als das ausgeschlagene Altteil. Ich bin echt auf den Einbau und die spätere Haltbarkeit gespannt.

Der Einbau der neuen Lager geht schnell von der Hand. Einschlagen sollte man ein Lager sowieso nie, was bauartbedingt beim Harrier-Pedal wohl auch etwas schwierig werden dürfte. Zum Einpressen genügt eine circa 30 mm lange M5 Schraube, eine M5 Mutter und eine größere 5er Unterlegscheibe (Karosseriescheibe). Im Pedalkörper verjüngt sich der Durchmesser Stufenweise, eine dieser Stufen dient der Schraube beim Einpressen als Auflagefläche. Auf das Gewinde wird der Reihe nach das Lager selbst, die Karosseriescheibe und die Mutter aufgesetzt. Mit etwas Fingerspitzengefühl muss nun vorsichtig die Mutter angezogen werden. Hierbei muss das Lager absolut in Flucht mit der Pedalachse stehen, andernfalls kann es zu Beschädigungen am Lager kommen. Sobald das Lager den ersten Millimeter im Sitz verschwunden ist besteht keine Gefahr mehr und es kann auf Anschlag eingepresst werden.
Da das innere Hauptlager als konventionelle Gleitlagerbuchse aus Bronze ausgeführt ist, wäre ein trockener Zusammenbau nicht zu empfehlen. Daher habe ich nach gründlicher Reinigung, dem Hauptlager etwas frisches Fett spendiert. Für solche Anwendungen nutze ich gerne und nahezu Ausnahmslos das Motorex Bike Grease 2000. Ein, wie ich finde, hervorragendes Fett, mit hoher Standzeit und super Schmiereigenschaften.

Die Harrier laufen wiederwie am ersten Tag absolut leicht und spielfrei

Weiterführende Links

Innovativer deutscher Hersteller für Lager und Führungen aus Kunststoff. Bestellungen, auch in Kleinstmengen, sind direkt bei Igus möglich.

VP Components entwickelt und produziert Bike-Komponenten für zahlreiche Marken weltweit. Einige hochwertige Produkte sind seit kurzen auch unter eigenen Label am Markt erhältlich.

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